Zum 02.08 gibt es noch zwei Gegebenheiten, die ich euch Daheimgebliebenen nicht vorenthalten möchte:
Die meisten haben sich ins Lagerleben eingefunden und wie weit das bei Leitern geht, sieht man an folgender Begebenheit: Gruppenleiter Daniel wurde von Laura zum Strand begleitet. Eigentlich wollten die zwei sich vergewissern, ob unsere Lagerteilnehmer sich am Strand vernünftig verhalten. Auf der Brücke kamen ihnen 2 Jugendliche entgegen, der eine ohne Kopfbedeckung, der andere mit nacktem Oberkörper. Daniel fing an, mit denen zu schimpfen, dass es so doch absolut nicht in Ordnung ist und dass wir zu dem Thema doch eine Vereinbarung getroffen haben und redete sich voll in Rage. Warum Daniel und Laura so in Rage waren? Der eine Jugendliche hatte kein T-Shirt, der andere keine Kopfbedeckung. Die zwei waren total perplex und schauten sehr verdutzt aus der Wäsche, irgendwann fingen die an etwas zu sagen, doch unsere zwei verstanden kein Wort... sie hatten es mit Franzosen zu tun, die gar nicht verstanden, wie ihnen geschieht.
Gruppe Buffy sowie zwei von Marion und zwei von Dominik waren mit den Fahrrädern nach Pont St Esprit unterwegs um sich mit Vorräten einzudecken. Gleichzeitig scheinen einige der Radfahrer für die großen Touren nach Avignon und ans Mittelmeer zu trainieren. Auf dieser Tour zeigte sich, dass es unter unseren jungen Herren die Tugenden eines Gentleman nicht unbekannt sind. Bei einem etwas steilerem Anstieg kämpfte ein Mädchen mit der Puste einer der jungen Herren stieg mit ab und schob beide Fahrräder hoch, so dass alle die Steigung heile nach oben kamen. Bepackt mit Vorräten kamen ansonsten alle heile und zufrieden zurück ins Lager.
Am gestrigen Tag sind die ersten größeren Touren gestartet.
Zu den Cascanden haben sich heute die Gruppen Tobi, Gerd und Laura aufgemacht. Zum Glück führt der Weg meist unter schattigen Bäumen. Trotz allem machte sich die Hitze bemerkbar und es wurden mehr Pausen als üblich eingelegt. Gerd führte die Truppe an, gemeinsam mit seinen erfahrenen Teammitgliedern liefen alle den Weg ohne GPS und Karte, weil sowas ist ja für Anfänger. An einer Kreuzung wurde kurz diskutiert und sich für links entschieden. Irgendwann ging eine Frage durch die Truppe, warum kommen wir nun zum zweiten Mal am Kloster vorbei? Durch Links wurde der Rundweg durchs Wäldchen ums Kloster eingeschlagen. So wurde die Strecke mit einer weiteren Aussicht auf dies wunderbare Bauwerk belohnt. Zwischendurch überfiel zwei Wanderer ein Mega-Energieschub. Dieser war so stark, dass einer die Vollbremsung mit den Händen über die Kieselsteine hinlegte, für einen fand die Tour danach ein vorzeitiges Ende und wurde vom Lager wieder eingesammelt. Zum Glück waren es nur ein paar Kratzer, so dass nach Reinigung und Desinfektion soweit alles wieder gut war. Der Rest kam ohne weitere Blessuren heile an den Cascaden an. Dort wurde der Wassernachschub nochmal aufgetankt, anscheinend wurde nicht genug eingepackt. So wurde das Taschengeld für eine kleine Flasche (0,25L) Wasser um 1,50€ geschmälert. Auch die Einheimischen möchten etwas verdienen. Letztendlich konnte endlich ins kühle Wasser der Ceze springen. Einige nutzten dazu natürlich die Klippen, andere stürzten sich über den Strand ins Wasser. Ansonsten, wer nicht mehr ins Wasser wollte, suchte sich ein schönes Plätzchen und hielt Siesta. Insgesamt war diese Truppe 4,5h Stunden unterwegs, dank der Hitze, Vollbremsung und dem Sonderausblick aufs Kloster waren sie was länger unterwegs als üblich. Doch alle waren stolz, das Stück gemeistert zu haben. Bei den Temperaturen, die gerade herrschen, waren auch die weiteren Pausen mehr als nötig um den Wasserhaushalt aufzufüllen.
Kurz nach Aufbruch der Caskadenwanderern machten sich die Gruppen Buffy, Marion, Dominik mit Dolmetscherin Britta Richtung Mt Ventoux auf. Ziel war die Toulourenc- Schlucht. Ein perfektes Ziel bei diesen Temperaturen. Nachdem wir Fahrer ,Rolf, Bonzo, Hase und ich, alle am Startpunkt abgeliefert hatten, durften wir uns die Zeit bis zur Mittagspause vertreiben. Diesmal konnten wir Bonzo mal etwas neues in Frankreich zeigen. Wir überbrückten uns die Wartezeit in einem kleinen Café und genossen den Blick bei verschiedenen Kaffeespezialitäten über die Landschaft. Gegen Mittag machte sich Rolf mit der Verpflegungskiste zur Brücke auf. Wir anderen fuhren zum Endpunkt um auf die Ankunft der Wasserwanderer zu warten. Nachdem die Autos geparkt waren, vertrieben wir uns die Zeit am Fluss. Währenddessen brachen die gestärkten Wanderer zur zweiten Etappe gegen den Strom auf. Heute hatten die Wanderer erschwerte Bedingungen, das Wasser war nicht wie sonst, glasklar, sondern sehr milchiggrau und trüb, so dass man den Grund nicht erkennen konnte. Ein Zeichen, dass es weiter oben geregnet hatte und feines Sediment in den Fluss gespült wurde. Dann war es ja nach der porentiefen Fussreinigung direkt die Pflegeschlammpackung hinterher. Während der Wanderung wurden mit Hilfe der Jungs von allen die Wasserfälle überwunden, zwischendurch blieb sogar für einige Zeit, von den Klippen zu springen, während andere noch mit den Tücken der glitschigen Steine kämpften. Schlussendlich kamen alle am Endpunkt an. Auch diese Gruppe kämpfte unter erschwerten Bedingungen, Temperaturen und trübes Wasser verlangten einiges an Kondition und Koordination ab. Wir Fahrer wurden währenddessen schon etwas nervös, irgendwie dauerte es für uns länger als gewohnt und es wurde dunkler am Himmel und grummelte verdächtig. nicht, dass es anfängt zu gewittern. Doch wir hatten Glück, es zog vorbei. Müde kamen alle an. So hieß es umziehen, wir wollten los. Einige kleine Diskussionen gab es am Rande, wie zum Bespiel, „Ich hab doch die trockene Hose angezogen!“ Ja, doch die blieb nicht lange trocken, wenn die nassen Badeklamotten drunter blieben. Da mussten wir Fahrer schimpfen, obwohl wir es nicht wollen. Doch möchten Sie nasse Sitze die dann irgendwann nett anfangen zu riechen, sich und anderen zumuten?Unsere Mitfahrer sahen es nachher auch einsehen hatten nachher auch unsere Mitfahrer so dass wir mit etwas Verspätung mit vielen schlafenden Mitfahrern antreten konnten. Pünktlich zum Abendessen haben wir es zurück ins Lager geschafft. Zum Glück für uns Fahrer und die Küche, waren die anderen eher zurück im Lager, so dass die Caskandenwanderer auch pünktlich abgeholt werden konnten. Doch dazu später mehr.
Gruppe Carina hat sich heut aufgeteilt, einige waren mit Gruppe Daniel und Gruppe Lena sowie Lena aus der Küche sind in den Canyon aufgebrochen. Der Rest von Gruppe Carina nahm den kürzesten Weg zum Strand.
Vor der Tour, haben Daniels Jungs in der Chillecke so einige Lieder gehört die textlich nicht so eindeutig jugendfrei waren, neben dem F-Wort kamen auch viele andere Wörter vor, die nicht zu einer vernünftigen Umgangssprache gehören. Unsere gute Seele Fred sprach die Jungs in seiner urkölschen Art an und bat, das auszustellen. Außer blöde Sprüchen kam nichts nettes und so haben sie Fred richtig auf die Palme gebracht, das heißt schon etwas. Daniel hat es mitbekommen und hatte so seine eigene Art die Jungs auf das Fehlverhalten hinzuweisen. Während derTour in den Canyon kam aus der Box nur Karnevalslieder und alte Schlager. Die Jungs fingen nach einer Zeit an zu betteln, das es endlich was anderes geben sollte.Sie fragten, „Was müssen wir tun um das nicht mehr hören zu müssen?“Die trockenen Antwort: “Entschuldigt euch bei Fred für euer Verhalten“. Am geplanten Ziel Camping les Grottes wurde nicht festgehalten sondern geändert auf dem Checker-Bunny-Strand. Doch auch dort kamen die Wanderer nicht an, im Canyon war es warm wie im Backofen. Die erste vernünftige Ecke zum ausruhen wurde angesteuert und alle sprangen in die Fluten um sich abzukühlen. Auf dem Rückweg wurden Ballermanhits gespielt, die teilweise lautstark mitgesungen wurden. Auf dem Rückweg durch St Martin wurde noch kurz gestoppt um dann im Lager die Pizza zu verschlingen.
Gruppe Laura entwickelt sich so langsam zum richtigen Team. Da es immer wieder Mädels gibt, die zu eitel zum essen sind, blieb die ganze Gruppe sitzen, bis jeder wenigstens etwas gegessen hatte. Die Aktivitäten fordern Energie, und ohne etwas Nachschub ist es nicht zu schaffen. Falls Sorgen wegen der Kalorien bestehen, Bewegung bekommt man hier genug.
Gruppe Tim und Gruppe Michelle schnappten sich die Fahrräder und fuhren zum Intermarche. Ein Wespenstich bremste die ganze Tour, Maria und Carina kamen zu Hilfe. Während Carina das Fahrrad zurück fuhr, nahm Maria die Gestochene mit zurück ins Lager. Nachdem die Einkäufe heile ins Lager zurück gebracht waren, ging es nach einer kurzen Verschnaufspause zum abkühlen in die Ardeche.
Zu einer ganz besonderen Tour brachen die Gruppe Axel und Alena, begleitet von Jörg, Detlef, den Köchen Dirk und Raffa sowie Kioskfrau Anna auf. Sie führen bis ganz hoch hinter den Pont dArc. Dort gibt es, ziemlich versteckt, eine Höhle, die zum erkunden einlädt. Jörg wollte alleine vorgehen, da die Vegetation sich im Laufe der Zeit verändert hat, um den richtigen Aufstiegsweg zu finden, ihm folgte ein Schatten aus Axels Gruppe, der partout mit wollte. An einem Punkt, wo es nicht klar war, wie man am besten hoch kommt, bat Jörg seinen Begleiter, doch bitte an dieser Stelle auf den Rest der Höhlenforscher zu warten. Jörg suchte alleine weiter nach dem einfachsten Aufstieg. Währenddessen hatte der Rest sich selber auf die Suche gemacht und kamen an dem Streckenposten gar nicht mehr vorbei. Jörg wollte diesen Posten einsammeln, doch diesem dauerte es schon zu lange und rief nach Axel, kaum dass Axel antwortete, machte der Steckenposten sich auf den direkten Weg Richtung Stimme, was stört es dann, wenn dort kein Weg ist, oder ein Gebüsch den Weg versperrt. Es müsste der kürzeste Weg sein. So lief Jörg die Strecke an die 2,5 mal bis endlich alle am ersten Höhleneingang sich zusammengefunden hatten.
Hinein ging es in die Höhle, je weiter es in das Innere ging, desto kälter wurde es, im inneren herrschen ganzjährig um die 5 Grad, was am heutigen Tag eine Wohltat zu den angegebenen Außentemperaturen von 38Grad war. In der Höhle selbst ging es abwechselnd durch grüße Säle in Bereiche, die nur gebückt oder nur kriechend bewältigt werden konnten. Trotz mehrmaligen Hinweisen, die Köpfe bei solchen Engstellen bis zum Schluss unten zu lassen, konnten es einige nicht abwarten, die Nase wieder nach oben zu stecken, für manche wurde die Enge dann deutlich fühlbar. Irgendeiner fragt nach dem Förster und damit war der Start zu einer Gruselgeschichte gelegt.Auf sowas springen die Teamer ja gerne an. Jörg stahl sich leise von der Gruppe davon und postierte seine rot blinkende Taschenlampe ein paar m weiter vorne, so dass diese nicht direkt zu bemerken war und kehrte zur Gruppe zurück. Währenddessen wurde schon über den Förster berichtet. Einige hatten gehört, dass dieser vor fast 100Jahren aus der Psychiatrie ausgebrochen wäre, weil er Frauen was angetan hätte, andere berichteten, dass er immer wieder, verkleidet im Hasenkostüm, irgendwo im Tal der Ardeche auftaucht, wieder andere berichteten, dass er sich in einer der Höhlen entlang der Ardeche untertaucht. Der nächste konnte berichten, dass er rot blinkende Augen haben soll. Und so konnte einer dem anderen immer mehr berichten. Nun hatte sich die ganze Meute hineingesteigert. Weiter ging es durch das Höhlenlabyrinth, vorbei an den schlafenden Fledermäusen, den Jahrhunderte alten Stalagmiten und Stalaktiten bis irgendjemand die rot blinkenden Lichter entdeckte. Ein ängstliches Raunen ging durch die Truppe, Jörg forderte alle auf, einmal ganz kurz und laut aufzuschreien um direkt wieder still zu sein. Vielleicht würden die roten Lichter ja verschwinden. Gesagt, getan, alle machten mit und kehrte Totenstille ein, doch, die Lichter waren noch da... was nun, wurde beratschlagt. Es wurde entscheiden, 4 Mutige müssten vorgehen und schauen, was da los ist. Aus Gruppe Axel fanden sich zwei freiwillige und auch zwei Teamer erklärten sich bereit, die Vorhut zu machen. Immer noch war es sehr ruhig und alle, bis auf Jörg, warteten angespannt, was der Spähtrupp finden würde. Langsam pirschte der Trupp sich an, und je dichter sie kamen desto unheimlicher blitzte das rote licht auf. Dann auf einmal kam der erlösende Schrei, es ist nur eine Taschenlampe! Länger hätte es nicht dauern dürfen, denn es wurde allen, selbst einigen Teamern doch zu unheimlich, man weiß ja nie...selbst wenn der Verstand sagt, es kann nicht sein, der Bauch, in einer dunklen Höhle gaukelt einem gern was anderes vor.
Die Erkundung der restlichen Höhle ging zügig weiter, irgendwie wollten alle raus. Endlich erblickten sie nach einem letzten engen Kriechgang war das Sonnenlicht zu erblicken. Auf einmal tönte es von einem aus Gruppe Axel: „ich kann nichts mehr sehen!“ Axel eilte zu dem Jungen und versuchte ihn zu überreden, doch die Augen aufzumachen, keine Chance, er hielt die Augen geschlossen. Also führte Axel den Jungen, dass er den Weg nach unten schaffen konnte. die restlichen fragten, was nun auf dem Plan steht und kaum tauchten die Worte Ardeche und schwimmen auf, trat die wundersame Heilung ein, er konnte wieder sehen! Ich wusste nicht, dass die Ardeche so heilsame Kräfte besitzt.
Schnell wurde die Ardeche erreicht. An dieser Stelle setzen wir normal die Boote zur großen Kanutour aus. Jetzt wurde hier fröhlich geplanscht und geschwommen. Die Kanurutsche wurde getestet, ob es auch ohne Boot funktioniert. Funktionierte, so wurde wieder und wieder dort runtergerutscht, selbst Kontakt mit Booten hinderte einige nicht, wieder und wieder dort runter zu rutschen und bekamen das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.
Zurück im Lager stürmten die Kinder raus aus den Bussen, damit diese die Caskadenwanderer abholen konnten. Heute wollten alle pünktlich zum Abendessen zurück sein, weil Pizzatag ist nicht jeden Tag.
Am Abend sind einige Gruppen noch hoch zum Nachtmarkt. Einige wollten von dort aus weiter auf eine Nachtwanderung, die leider vorsichtshalber abgebrochen wurde. Es kamen immer wieder einzelne Tropfen vom Himmel und keiner kann mit 100%iger Sicherheit abschätzen, wird es mehr oder weniger. Daher war es sicherer, nicht in den Canyon einzusteigen.
Grupppe Michelle hat heute ein Geburtstagskind. Gestern Abend feierte die Gruppe mit Gruppe Gerd, Gruppe Daniel und 3 Mädels aus Gruppe Laura an der Ardeche in diesen Ehrentag hinein. Dort wurde unterm nur teilweise sichtbaren Sternenhimmel mit Musik gefeiert. Irgendwann nachts kamen sie zurück, sie waren so leise, dass es keiner gemerkt hat. Sehr gute Leistung, es stehen noch weitere Geburtstage an.
Mittlerweile ist es schon kurz vor drei am Samstag und irgendwie versucht sich jeder, der noch auf dem Platz ist, im Schatten aufzuhalten, einige hartgesottenen sprangen vormittags noch Trampolin, selbst das ist denen nun zu warm bei angekündigten 38Grad gefühlt locker über 40Grad. Der Rest des Lagers ist irgendwo an der Ardeche. Für mich habe ich einen angenehmen Platz zum schreiben entdeckt, nämlich im Risiko-Bereich (Spiel) hier ist durch die Schirme etwas Schatten und ab und zu zieht hier ein kleines Lüftchen durch. Sehr empfehlenswert. Mal sehen, wie lange es noch ein Geheimtipp ist. Spätestens wenn das Risiko-Turnier los geht, wird hier mehr los sein.
Bis dahin alles Liebe und fröhliches schwitzen in Deutschland.